Ich habe bei meiner Beispielrechnung 2 Vereinfachungen vorgenommen:
1. ich bin vom idealen Gas ausgegangen und nicht von einem realen Gas
2. ich habe die Größenzunahme des Reifens bei Druckzunahme ignoriert
Der Unterschied zwischen realen und idealen Gasen spielt sich im Niedertemperaturbereich ab, weil reale Gase nicht erst bei -273°C flüssig werden, sondern schon deutlich früher. Stickstoff, mit 78% der Hauptbestandteil der Luft, z.B. schon bei -210°C.
Bei den Temperaturen über die wir hier sprechen, sind die Unterschiede aber vernachlässigbar.
Die Größenzunahme des Reifens bei mehr Druck ist auch sehr gering. Würde man sie berücksichtigen, ergäbe sich eine noch etwas höhere Temperatur als die von mir beispielhaft berechnete.
Daß sich Temperatur und somit der Druck der Reifen innerhalb einer Rund und in Abhängigkeit vom Fahrstil etwas ändern stimmt zwar, spielt aber bei dieser Betrachtung keine nennenswerte Rolle.
Generell ging es mir auch nicht darum, auf die Nachkommastelle genau die Temperatur zu ermitteln, sondern darum, zu zeigen, daß der 1 bar Druckunterschied schon von der Größenordnung her nicht stimmen kann.
Ob man bei 20°C 1,6 bar in die Reifen füllt, oder bei 80°C 1,93 bar macht keinen Unterschied, die Luftmasse im Reifen ist im Ergebnis die gleiche.
Der Ausdehnungskoeffizient des Mediums mit dem man die Reifen befüllt ist ebenfalls irrelevant, solange es sich um ein Gas handelt, denn die Gasgleichung gilt für alle Gase.
Anders sieht es aus, wenn Du vorhast, Flüssigkeiten wie Öl, Wasser oder Quecksilber in die Reifen zu füllen. Dann würde der Ausdehnungskoeffizient eine Rolle spielen.
Aber ich denke ein flüssigkeitsgefüllter Reifen wäre für die Performance eher kontraproduktiv. 😉