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Ducracers4r

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  1. Die Einstellung der Zahnriemenvorspannung wird immer wieder heiß diskutiert und die Meinungen über die Meßmittel gehen weit auseinander. Obwohl der Zahnriemen ein formschlüssiges Antriebsmittel ist (ähnlich wie Zahnräder), benötigt er für seine Funktion eine Vorspannung. Die Begründung hierzu ist mehrfach in einschlägiger Literatur dargelegt (nichts für Autodidakten mit einmal hinschauen und schon begriffen), sowie die Berechnung der Vorspannkraft – kann also jeder selbst nachlesen. Während der Anfänge mit Zahnriemenantrieben (Pantah Motoren) war die Prüfung der Vorspannung noch ungenau. Der Wechselintervall von 10.000km erforderte aber auch nicht mehr. Das „Meßgerät“ war ein Dreibein, der die Riemendurchbiegung bei einer vorbestimmten Prüfkraft ermittelte (war auch eine gängige Praxis in der Automobilindustrie). In vielen Videos für Zahnriemenwechsel bei Ducati’s wird gerne auch das Verdrehen des Riemens um 90° gezeigt. Hier sollten die „Experten“ lieber vorher klären, wo das eigentlich herkommt und welche Gültigkeit dieses Vorgehen hat! Auch wird gerne die „Inbus-Methode“ empfohlen – da gibt es hier genügend Verfechter. Aber warum steht auf dem Riemenrücken „nicht knicken“, wenn das standhaft ignoriert? Die Bedeutung von „Knicken“ ist offensichtlich der Mehrheit gänzlich unbekannt. Die Antworten hierzu spannen den Bogen von „habe ich schon immer so gemacht und es ist noch nie etwas passiert“ bis zu „ich bin ein erfahrener Mechaniker und weiß was ich tue“. Man sollte besser nicht seine Fehler beibehalten, nur weil es so lange gedauert hat sie zu machen. Die Schadensentwicklung bis zum Riemenriß benötigt seine Zeit, da kann man bis 10.000km noch mal mit dem blauen Auge davonkommen. Bei einem Wechselinterval von 30.000km sieht die Sache schon wieder ganz anders aus! Die von Ducati vorgegeben Meßmethode zur Bestimmung der Riemenspannung mittels Frequenz ist derzeitig „State of the Art“, also die Bestmögliche. Dazu eignen sich auch viele andere Meßgeräte bis hin zur Handy-App (die von Gates ist ursprünglich für Fahrräder gemacht, funktionier aber auch hier). Die Eigenfrequenz des Riementrums ist eine Funktion der Riemenspannung, der Riemenmasse und der Trumlänge. Der physikalische Zusammenhang ist ziemlich einfach: F = 4 x m x L2 x f2 mit: F= Vorspannkraft in N m= Riemenmasse in kg/m (kann man selbst mit einer einfachen Küchenwaage ermitteln) L= Länge des Riemens an der Stelle wo die Messung erfolgen soll (einfach ein Lineal anhalten) f= Meßfrequenz in Hz Die Herstellerangabe der Eigenfrequenz bezieht sich also immer auf einen bestimmten Riemenabschnitt, der ausdrücklich angegeben ist. Es ist eine einfache 3-Satz Rechenaufgabe und man kann die Frequenz bei gleicher Riemenspannung für jedes Riementeilstück ausrechnen. Noch genauer kann man die Riemenvorspannung mit einem frequenzgeregelten Stroboskop einstellen. Es steht mir fern Belehrungen zu geben – dafür bin ich zu alt – es sind nur Hinweise, die man annehmen kann oder nicht. Es steht jedem frei seinen eigenen Motor nach gutdünken selbst zu schrotten. Gruß
  2. Hallo zusammen, zu diesem Thema wird leider viel Unfug (auch von Zeitschriften!) verbreitet. Ich habe 20 Jahre in der Zahnriemenentwicklung gearbeitet und unter anderem war Ducati auch mein Kunde. Zu der Frage: Elastomere (Gummi) verändern ihre physikalischen Eigenschaften über der Zeit, da die chemische Vernetzung nicht aufgehalten werden kann. Je höher der Vernetzungsgrad, desto "härter" (also unelastischer) wird das Material. Ebenfalls hohe Temperaturen beschleunigen diesen Vorgang. Deswegen besagt auch die Lagervorschrift für Gummiartikel: kühl und im Dunkeln! Die für Ducati verwendeten Materialien sind mit der Autoindustrie identisch (diese Aussage gilt nur für die OE Zahnriemen - für andere Hersteller kann ich nicht sprechen). Bezüglich der Materialien überstehen die Riemen 10 Jahre problemlos. Die genannte "Kevlarverstärkung" ist eine Einlagerung von Kurzfasern aus Kevlar (1-2mm Länge) im Gummi mit einer bestimmt Orientierung in Laufrichtung, um den Riemenzahn bezüglich Biegung zu verstärken. Die Zugkörper im Riemen sind nach wie vor aus Glas! Kevlar hat den physikalischen Nachteil bei hohen Temperaturen sich zusammenzuziehen und damit würde die Zahnriemenspannung unkontrolliert sich erhöhen. Der Glaszugkörper ist auch die für die Gebrauchsdauer hauptsächlich bestimmende Komponente. Wir reden hier wirklich von "Glas", das geschmolzen wird und zu dünne Fäden (Filamenten)verarbeitet wird. Die Biegewechselfestigkeit ist limitiert und führt zum Schluß unweigerlich zum Bruch. Kriterien sind hier wie oft wird der Riemen vor- und zurückgebogen (also vor = Zahnscheiben, rück = Spannrolle), wie stark ( welchen Umschlingungswinkel, Rollen-/Zahnscheibendurchmesser) und wie schnell hintereinander ( Weg zwischen den Rollen/Zahnscheiben). Das Hauptmerkmal für den Zahnriemenwechsel ist also die Kilometerleistung!! Große Scheibendurchmesser verbessern die Laufleistung erheblich und alle Riemenhersteller fordern auch einen Mindestdurchmesser für die kleinste Antriebsscheibe - nur hat Ducati wegen Bauraumbeschränkung diese Forderung unterschritten. Als Folge daraus resultieren die verkürzten Wechselintervalle. Wer also nicht viel fährt, braucht auch nicht alle 2 Jahre die Riemen zu wechseln. Es gäbe noch viel zu sagen, z.B. warum eine "Zahnriemen-Ducati" noch nie an 24h oder nur 8h Langstreckenrennen von Ducati eingesetzt wurde, etc... (hat etwas mit Riemen zu tun). Gruß
  3. Hallo, interessant - woher beziehst du denn die Information welches Fahrzeug gestohlen wurde? Findest du nur nur "Komplettfahrzeuge" oder auch deren Teile? Grüße
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