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Personalentscheidungen bei Ducati


Bologna998

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Mitlerweile glaube ich dass mein eigener Vorstand die Leitung des Rennteams übernommen hat: Würde beide Situationen erklären, den Lage meines Brötchengebers (weil die sich nicht darum kümmern) und die Lage vom Duc-Rennteam, (weil sie sich eben darum kümmern). Man mag es sich echt nicht mehr anschauen, gibts Sonntags Mittag nichts anderes im TV? Meister Eder und sein Pumuckl, Lindenstraße, die Mainzelmännchen, was weiß ich.

 

Zarko mit dem Vorjahresbock weit vorne, die Werksmaschinen verloren in der Versenkung. Dann noch Kämpfe untereinander, mit Danilo, der wichtige Punkte wegnimmt. Ich muss das alles nicht mehr verstehen.

 

Entweder haben Stoner, Hoffmann und unser Powerslide recht und bei Ducati kämpfen die Ingenieure gegen die Fahrer, oder die haben einen zu hohen Chianti-Verbrauch vor den Rennen.

 

Momentan scheint diejenige Ducati die besten Chancen zu haben, die am ältesten und am weitesten von der Werksmannschaft entfernt ist. Hmm...die SPS ist 25 Jahre alt, kennt den Gigi nicht mal vom Hörensagen und sie schaut aus wie ein Motorrad statt wie das Dienstgefährt vom Roten Baron: Sie sollte die WM locker gewinnen können...

 

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Ich glaub ja GW ist das Alter Ego von unserem Powerslide.

Deshalb auch weil GWs früheres Magazin bis irgendwann in den 80ern auch Powerslide hiess.

 

Aber egal, alles richtig, Ducati verhält sich, wie von vor langem kritisiert, entsetzlich.

Trotzdem ist Dovi nicht mehr der richtige Mann. Zu verkopft, zu verkrampft,  zuviel Computer. Wer dieses inkompatible Spiel

begonnen hat lässt sich nicht sagen aber die geniale Technikwunderwaffe Ducati GPXY ist halt zusätzlich auch zu kompliziert geworden. 

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Die einzigen Fakten die bekannt sind:

 

- Hasta la vista Bautista ist mit Krawumms in die erste WM-Hälfte eingestiegen, hat dann aber in der zweiten nur noch Krawumms produziert - die abgeschossenen Renn-Panis stapelten sich. Als Lob dafür, wollte er für die nächste Saison richtig Geld sehen! Ducati hat ihm weniger geboten als er sich erträumt hat und sich erstmal eine konstante Saison und weniger Schrott erbeten - er unterschrieb bei Honda.

 

- Dovi ist ein fantastischer Typ und der einzige der in der Vergangenheit den Ausserirdischen ab und zu mal im Schwitzkasten bringen konnte. Andererseits sind in der letzten Saison die günstigen Privatfahrer fast immer vor den teuren Werksfahrern, sprich das Werk blamiert sich bei jedem Event auf´s neue.

 

- Chaz, genau wie Dovi, hatten so einige Jahre Zeit den Bock nach vorne zu hieven, auch als die Stimmung im Team noch ok war - ohne Erfolg. Urplötzlich kommen dann relativ kleine Lichter ins Team und die fahren unerwarteterweise Kreise um die arrivierten Stars. Erst bei diesem Anblick kommt von diesen wieder mehr Leistung und bessere Platzierungen.

 

Das sind die unumstößlichen Fakten. Alles andere ist Kaffeesatzleserei und ohne die Gegenseite zu hören, auch ziemlich einseitiger Unsinn.

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Werfen wir doch nen Blick auf die Tabellen:

 

grafik.png.6f29866e44e33de1b7728a4465ad7894.png

 

Incl. Nuller liegt Dovi 6:5 mit einer besseren Platzierung vor.

 

Wenn wir die Nuller beider Fahrer rausnehmen (wurden unverschuldet abgeschossen, Defekt, was auch immer) steht es 4:2 für Miller.

 

Miller ist bei weitem billiger, hat kein "politisches" Problem mit der Leitung, wirkt motivierter und ist jünger.

 

Eine echte Konstanz bieten beide Fahrer nicht, wobei "Unkonstanz" beim "Jungtalent" Miller eher akzeptiert wird als beim "alten Hasen" Dovi.

 

Was auch gegen den guten Dovi spricht: Einen Lohn von mehreren Mio sieht man nicht mit diesem Wechselspiel zwischen den Positionen 3-25 als gerechtfertigt an. Man stellt an ihn eben andere Anforderungen als an Miller. Es war ja auch kein anderes Team bereit diese Summe zu bezahlen, warum? Würde MM das Doppelte verlangen, würden alle Teams, ohne jede Ausnahme, alle ihre Mütter und Töchter verkaufen um das Geld aufzubringen, weil man da eben das "value for the money" sieht, bei Dovi scheinbar nicht.

 

Als Teamleiter ist für mich die Antwort deutlich, erst recht wenn ich nicht nur die kommende Saison, sondern eine längere Zukunft im Blick habe und eine schlagfertige Armada aufbauen muss.

 

Das Thema "Zukunft" habe ich jetzt so oft erklärt, dass ich es selber nicht mehr lesen kann. Woran liegt´s?

 

 

PS1: Nein, ich hab nix gegen Dovi, ganz im Gegenteil, finde ihn toll und drücke ihm alle Daumen für die WM, weil er ein aufrichtiger Kerl ist und sie auch verdient hat. Ich denke nur dass er sich in einer schlechten Position manövriert hat und mittlerweile das Ganze auch nicht mehr zu kitten ist.

 

PS2: Nein, ich habe null Interna zur Verfügung, tue nur meine eigene Gripskiste und Berufserfahrung nutzen und kann selbstredend meilenweit daneben liegen.

 

PS3: Habe meinem Kater aufgetragen, sollte ich nochmal was zum Thema schreiben, soll er mich beissen - irgendwie drehen wir uns im Kreis ?

Edited by bergbewohner01
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Mensch, der Thread läuft ja immer noch ?

 

Ok, dann dann stelle ich mal meine Sympathien für Davies & Co. zurück und gehe auf die harten Fakten:

1) Einziger Titelkandidat nächstes Jahr ist Redding und der ist sauer, dass sie Davies geschasst haben.

2) Dovizioso ist so demotiviert, dass er selbst ohne Marquez den Titel nicht holt - obwohl er es durchaus könnte, das haben wir in den Jahren mit Marquez gesehen. Wie bei Lorenzo durch Ungeduld eine enorme Chance weggeworfen.

3) Was wir auf jeden Fall haben, ist ein PR-Desaster - nicht unwichtig, da der Rennsport Marketing für die Hersteller ist und gerade Ducati nicht gering von seiner Marke lebt.

 

O.o Alter...

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  • 4 weeks later...

https://www.motorsport-total.com/superbike/news/wsbk-2021-chaz-davies-unterschreibt-bei-goeleven-ducati-20113003

 

Na also, immerhin! Wenn Davies nächstes Jahr Rinaldi und Redding um die Ohren fährt, lach ich mir nen Ast.

 

Redding wird sich dann wohl weiter eher mit Davies austauschen als mit Rinaldi, auch in Sachen Daten.

 

Da werden Erinnerungen an Troy Corser 1996 wach: Ducati, Privatteam > WM-Titel ?

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  • 5 months later...

Wohl eher, weil er die letzten sieben (?) Rennen der letzten Saison von Davies eingedost wurde, jetzt Chaz´ Platz im Werksteam ohne das familiäre Umfeld von GoEleven hat und er eher unter dem Druck "noch" mehr mit sich kämpft.

 

Ich bin gespannt, ob er noch glänzen kann oder untergeht, wie ein Lanzi oder Fabrizio.

Edited by Throttle_Jockey
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Wir wissen alle nicht wie es intern ausschaut, wie die Stimmung ist, die Zusammenarbeit und und und. Jeder der mal Personalverantwortung hatte weiß, dass es da eine Menge Nebenfaktoren gibt, die auch wichtig sind und die Entscheidung für oder wider beeinflussen.

 

Ohne dem Chaz Böses zu wollen, er kam urplötzlich viel besser mit der Pani zurecht, als er "Hasta la vista" als Teamkonkurrent bekam. Kann Zufall sein, kann aber auch Aufwachen gewesen sein. Er war viele Jahre bei Ducati und keine Eintagsfliege, ebenso wie Dovi. Beide haben viel Zeit bekommen, es ist viel in die Zusammenarbeit investiert worden, die Ergebnisse waren aber nicht dementsprechend. Somit dreht man an beiden Schrauben, Bike und Fahrer. Eventuell wollte man auch nur eine Veränderung um neuen Schwung in die Sache zu bringen. Wir wissen es nicht.

 

Dovi bekam in der letzten Saison nichts mehr hin, die Privatteams waren vor dem Werksteam, eine Blamage für jeden Hersteller. Er hat es auch ohne Marquez nicht geschafft den Titel zu holen und irgendwann ist es halt vorbei. Er wollte Änderungen am Bike, die evtl. nicht machbar sind. Andere kommen besser zurecht, haben mehr Willen, mehr Anpassungsfähigkeit. Jack an der Startaufstellung, der ist fast geplatzt vor Siegeswillen. Ob er am Jahresende besser dasteht werden wir sehen, aber so ist es eben, die Manager entscheiden etwas und am Ende zeigt sich ob richtig oder falsch.

 

Rennfahrer ist kein Bürojob, wo man gemütlich und in gegenseitiger Liebe wie ein altes Ehepar in Rente gehen kann. Da ist auch keine Kumpelei, Freundschaft oder Zusammenhalten, da geht es nur ums Ergebnis am Sonntag. Sollte MM nicht an alte Ergebnisse anschließen können, wird ihn Honda genauso fallen lassen wie jeden anderen. Die Teams suchen alle mehr oder weniger den noch unentdeckten neuen Marquez und wollen ihn aus der neuen Generation formen.

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vor 9 Stunden schrieb RaoulD:

Wieviele Jahre haette der Herr Davies denn noch nicht Weltmeister werden sollen?

Ein Ducati Werksvertrag ist ja keine Beschäftigungstherapie


Richtig. Aber auch kein Garant dafür automatisch Weltmeister zu werden, vor allem nicht, wenn das Material in gewissen Bereichen nicht konkurrenzfähig ist. 
Die Panigale wurde von der verringerten Drehzahl stärker getroffen als die Kawa. Das führte dazu, dass ein Chaz Davies in den Kurven immer mehr riskieren mußte als ein Rea. Logisch dass mit erhöhtem Risiko auch die Fehlerquote steigt. 
Ich bin mir sicher, wenn Rea bei Ducati fahren würde und Chaz bei Kawa, dass Rea keine 6x am Stück WM geworden wäre. 

 

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vor 20 Stunden schrieb RaoulD:

Das wird so sein, aber du weißt doch selbst, dass ein Team nicht ewig auf der Stelle treten kann. Man muss wenn es nicht läuft nach einer gewissen Periode des Nichterreichens von Zielen einfach einen Neustart machen


Und deshalb ersetzt man einen Fahrer, der Saisonübergreifend der beste Ducati-Kutscher der letzten 10 Rennen war, gegen einen überforderten Jungspund.
Rinaldi kam mindestens 1 Jahr zu früh ins Werksteam. 

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Weitsicht nennt man das.

Antizipatorischer Weitblick ist es was den Entscheidungsträger ausmacht. Klappt auch nicht immer, ist aber eben der Dealbreaker.

Ich haette an Ducatis Stelle auch weder Dovi noch Davies weiter beschäftigt.

Das bedeutet aber nicht, dass ich die Ducati Personalpolitik gut finden würde.

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Das Thema "Talentaufbau" ist hier irgendwie nicht vermittelbar, das kannst Du genauso oft schreiben wie ich, es kommt einfach nicht durch. Die Personalpolitik wäre bei mir auch eine andere, aber ich kann auch nachvollziehen was die Gründe bei Ducati sind, ohne die Leistungen Dovis oder Davies mindern zu wollen.

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