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Lärmdiskussion


Mikko

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Elf der aktuell 18 Ducati-Modelle dürfen auf einigen Strecken in Tirol nicht mehr fahren.

 

Klar, das Standgeräusch ist wenig praxisrelevant und die Lärmobergrenze (<95 dB) ziemlich willkürlich festgelegt.

 

Für die Behörden ist es allerdings ein einfaches Mittel, um etliche der üblichen Verdächtigen draußen zu halten.

Neben den Ducatis werden auch einige Aprilias ausgebremst sowie alle Vierzylinder-Supersportler vom Schlag einer S1000RR.

 

Wie ist eure Haltung, wie die Konsequenz? Tirol meiden und auf andere Strecken ausweichen?

Beeinflusst das Thema eure Fahrweise in der näheren Umgebung?

 

Oder ist das überhaupt kein Thema für eingefleischte Ducatisti?

 

Gruß

Mikko

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Scheint momentan hip zu sein. Jeder, der ein Grundstück an einer Straße hat, regt sich plötzlich über zu laute Motorräder auf.

Seltsam nur, dass laute Lkws, Sportwagen oder Traktoren nicht stören ...

Mit den Motorrad Fahrern hat man mal wieder dankbare Opfer gefunden, die zudem auch keine Lobby haben.

Nur: wenn es geschafft ist, die Motorräder zu verbieten, was ist dann dran ?

Ein stille Welt ist auch eine tote Welt ...

 

 

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Also, das kommt echt drauf an.

Der Depp mit seinem E36 und Sportauspuff im 1 Gang nervt mich genauso wie die 600er, die beide im ersten Gang durch die Ortschaft knallen müssen.

Ich möcht mal sagen, es kommt auf die Fahrweise drauf an. Da sowas aber schwer festzumachen ist, gibt es halt Konsequenzen wie jetzt in Tirol. Selbiges mit den Streckensperrungen und Tempolimits. Eine selbstdisziplinierung hat nicht funktioniert.

 

Persönlich glaube ich, das hätte man anders lösen können. Ahndung rücksichtsloser Fahrweise. Technische Kontrollen. Nur da ist der Aufwand höher und Beweisführung aufwändiger.

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Tatsächlich habe ich Verständnis für manche Maßnahme.

 

Auf meiner Hausstrecke gibt es z.B. verschiedene Kurbäder, durch die sich am Wochenende Massen von Motorräder zwängen, da nette Bergstrecken locken.

 

Klar, die Heinrichs, die im 2. Gang hochtourig durch den Ort fahren müssen, fallen besonders auf, wie auch die Eisenschweine mit dem freien Blick zum Auslassventil. Die Übrigen werden allerdings auch als lästig empfunden (sitze da manchmal im Cafe).

 

Ich bin ziemlich pessimistisch, was die weitere Zukunft angeht. Tirol wird Schule machen.

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Ich habe zum Glück fast alle Motorradteile verkauft und bin aufs MTB umgestiegen. Allerdings haben die MTBler ebenfalls eine bescheidene Lobby gegenüber den Wanderern und so gibt es auch dort in Tirol jede Menge Fahrverbote für MTBs. Und für Hundebesitzer gilt in Tirol generelle Leinenpflicht egal welche Hunderasse. Ihr seht, dass mit den Verboten hat dort Tradition.

Für einen Freund von mir bedeutet das Verbot, dass er mit seiner originalen Monster nicht nach Ischgl fahren konnte. Schon verrückt, besonders wenn ich daran denke, dass wir vor 15 Jahren noch mit offenen Anlagen dort gefahren sind und spätestens in Italien biste von den Leuten aufgefordert worden, mal ordentlich Gas zugeben. Kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen. Das gibt es heute nur noch bei den Supersportwagen. Wenn unser Autoverrückter im Ort wieder ein Video für seinen Instagramm Kanal dreht und den Lambo mit offenen Klappen durch den Wald prügelt, kann ich vom Balkon aus die Schaltvorgänge mitzählen.

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Ich denke hier treffen zwei Welten aufeinander die immer weiter auseinander triften.

Fakt ist das Egoismus eine große Rolle dabei spielt.

Der Spießbürger dem jedes Geräusch außer seinem Mähroboter auf die Nüsse geht und den "Motorrad Rowdy" der am Wochenende auf den bekannten Strecken

mal so richtig schön knallen lassen will.

Meisten sind es sogar die Gelegenheitsfahrer die, die den schlechten Ruf bringen, für die, motorradfahren nur irgend ein cooles Hobby ist unter vielen, 

die aber nicht direkt den Draht zur Szene (oder die Liebe zum großen Ganzen) haben.

 

So ist es bei den MTBérn doch auch.

Mit den E-Bikes kommen die ganzen möchtegern Biker in die letzten Ecken des Landes  und holzen drauf los wie es ihnen gefällt.

Aber die, die den Sport wirklich lieben, vielleicht sogar in einem Verein sind, die sich für die Akzeptanz einsetzen,  die sich benehmen, tragen die Konsequenzen mit.

 

Ich habe in den Ballungszentren auch Verständnis dafür.

Ich habe mal 3 Jahre in der Nähe von Johanniskreuz (Motorrad Eldorado im Pfälzer Wald) gewohnt.

Da ist Samstag/Sonntag von 8-21 Uhr Nürburgring-Feeling angesagt.

Mir hats damals nichts ausgemacht, jedoch habe ich Verständnis dafür, dass es Leute gibt die das Geräusch eines

Verbrennungsmotor nicht als Symphonie erachten.

Genau so gehts mir bei klassischer Musik^^.

 

Fakt ist jeder einzelne kann etwas dafür tun um den Ruf zu verbessern, wenn auch schwer.

Zieh ich mein Mopped 100Meter nach dem Ortsschild auf, kann das immer noch als Störend erachtet werden, je nach Landschaft/Berge/Straße....

Ich fahre seit 5 Jahren meine SS und davor ne GSXR ohne DB Killer. Ohne Probleme

Seit 3 Monaten ist er drin.

Mir ist das einfach zu heiß und ich sehe ein, dass ich meinen Teil dazu beitragen kann/muss.

Auch fahre ich nicht im 2ten Gang durch die Ortschaft. Das muss nicht sein.

Sie ist konform und trotzdem lauter (bzw. besserer Klang) wie ne neue Honda von den Kollegen (CB1000R).

Warten wir was die Zukunft bringt, aber ich glaube Verbote werden zur Mode.

Genauso wie die Tot-Regulierung aller Bereiche des Lebens (Let the Dumb die)...

 

 

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Nunja, die Karren wurden immer lauter, die Besiedelung hat auch zugenommen und der Egoismus auf beiden Seiten ebenso. Clements Gleich hat da ein paar Artikel zu verfasst, die ich doch nachvollziehen kann, denn mir geht das wummernde Auto auf der vielbefahrenen Straße vor der Haustür genauso auf die Nerven, wie die lahme Supermotokrücke mit leerem, brüllend lautem Auspuff (die Wochenendhelden hatten mich damals schon auf der Rennstrecke genervt) oder eben der Supersportler, der rumdröhnt.

 

Ernst gemeinte Frage, was hat eine 916/998 im Schein stehen beim Standgeräusch? Die 999 besitzt 94dB, die aktuellen Superbikes haben was? 107dB?

 

Das mit dem Urteil in Tirol aber quasi manche Fahrzeuge dort zum Standmodell verkommen, finde ich genausowenig korrekt; das Problem sitzt halt tiefer, als der Verbots- und Regulierungswahn. Jetzt kommen halt Lobbyfehlentscheide und der fehlende Rückhalt in der Bevölkerung zum Vorschein. Die Elektrogeräte sind bei der Lärmdebatte aber auch nicht zu verachten, denn leise sind sie ebensowenig.

Edited by Throttle_Jockey
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Ich weiß nicht seit wann du den Planeten beobachtest aber früher hatte jedes Motorrad eine Vier in nix und hat dabei unbeschreiblichen Lärm gemacht. Wiewohl oft wohlklingend, aber Lärm.

Dann kamen die 90er und eigentlich wurden alle Fahrzeuge geräuschlos. Die Ingenieure aber besser und die Regelmacher immer weltfremder. Und so kamen dann plötzlich sehr viel lautere, aber legale Fahrzeuge auf den Markt. 
Und zu guter Letzt die paranoiden Tiroler die sich gerade erfolglos über geltendes Recht hinweg zu setzen versuchen.

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Ich bin erst recht knapp Mitglied im 30er Club - was also in den 80ern und davor abging, entzieht sich meiner selbst erlebten Kenntnis. :D

 

Es soll nicht flüstern (was es nach aktuellen EU Regularien aber wohl zukünftig tun wird) aber auch nicht Tinitus erzeugen, wenn du mich fragst und da ist das, was vor mittlerweile 30...40...50 (!) Jahren war, auch nicht unbedingt das Richtmaß.

Edited by Throttle_Jockey
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15 hours ago, Throttle_Jockey said:

Ernst gemeinte Frage, was hat eine 916/998 im Schein stehen beim Standgeräusch? Die 999 besitzt 94dB, die aktuellen Superbikes haben was? 107dB?

 

Die aktuellen Exemplare von S1000RR, R1, ZX-10R und Fireblade haben zwischen 97 und 99 dB Standgeräusch; die Aprilia 1100 Factory liegt bei 105.

Aber wie weitgehend bekannt, Standgeräusch und Fahrgeräusch korrelieren nicht gut.

 

Ich bin ja selbst eher ein Leisetreter, kann mich an einem guten Motorsound aber wirklich erfreuen. Das Verständnis geht mir allerdings komplett ab, wenn es Lärm nur um des Kraches willens ist - ohne entsprechenden Vortrieb (was das Fahrerverhalten angeht) und ohne Mehrleistung (was technische Änderungen anbelangt).

 

Wir werden uns als Motorradfahrer jedenfalls auf größeren Gegenwind einrichten müssen.

 

 

Edited by Mikko
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Ich komm ja inzw. auch schon in ein Alter in dem ich die "genervten" schon verstehen kann....:tuete:

 

In jungen Jahren sah man das (früher) noch etwas anders und die Umstände waren noch andere.

'Wobei mich die "X-in-nix" Brüller schon immer genervt haben!

Aber mit aufkommen der "Biker"-Szene, der möchtegern-Straßenrennfahrer und der Harley-Hippster hat natürlich die Anzahl an hirnlosen Deppen im Verhältnis ordentlich zugenommen.

Braucht sich keiner wundern dass das Fass irgendwann überläuft.

Die große Masse soll es jetzt ausbaden!

 

Natürlich gibt und gab es auch auf der Rennstrecke solche Brüll-Affen, aber die werden schon seit einiger Zeit durch die verschärften Phon-Messungen bzw. Limits einigermassen eingebremst.

 

Die "Lärm"-Thematik ist der Motorrad-Industrie ja schon länger bekannt und auch die geplanten Gesetzesinitiativen.

Zubehör-Auspuff Hersteller werden zu einer aussterbenden Spezies.

Manipulationen und Änderungen am Auspuff werden zukünftig von der Software erkannt und die Karre läuft dann nur noch im Notlauf!

 

Zitat

Die aktuellen Exemplare von S1000RR, R1, ZX-10R und Fireblade haben zwischen 97 und 99 dB Standgeräusch; die Aprilia 1100 Factory......

 

in meinen Augen ist es sowieso sinnbefreit solche "Renn-Replicas" auf der Landstraße zu bewegen!

 

Bin letzte Woche mal eine Nacht mit dem Wohnmobil an der Zufahrtsstraße zum Sudelfeld/Tatzelwurm gestanden.

Die Anwohner haben erzählt was der "shut-down" für sie für eine Lärm-Erholung war...

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Abgesehen davon, dass sich auch mir der Sinn von den Hypersportlern auf der Straße nicht erschließt, habe ich noch etwas ketzerisches als    Gutenachtgeschichte:

 

Warum ermächtigt die Eigenschaft ein Anwohner von etwas zu sein die Nutzungsbedingungen dieser Sache bestimmen zu wollen.

Wenn ich es basisdemokratisch sehen will:

 

200 Anwohner vs. 1000 Motorradfahrer

Lasst sie doch abstimmen ob man aus diesem Sudelfeld nicht lieber eine Rennstrecke ohne jegliche Beschränkungen machen sollte?

 

Just food for thought ?

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Am 16.7.2020 um 10:50 schrieb Jim-R:

Fakt ist jeder einzelne kann etwas dafür tun um den Ruf zu verbessern, wenn auch schwer.

Zieh ich mein Mopped 100Meter nach dem Ortsschild auf, kann das immer noch als Störend erachtet werden, je nach Landschaft/Berge/Straße....

 

Sehe ich ganz genauso.

Ich muss nicht hochtourig durch Orte fahren. Und ebenso wenig durchbeschleunigen, sobald ich das Ortsausgangsschild hinter mir gelassen habe. 
Aber da ist nunmal eigenverantwortliches Verhalten nötig. 
Das lässt sich aber ebenso auf das grundsätzliche (Fahr-)Verhalten anwenden. 
Ich denke es ist ein gesamtgesellschaftliches Problem, das dem ganzen zu Grunde liegt: nämlich die Zunahme von Rücksichtslosigkeit und Egoismus. Und das in (fast) allen Bereichen des Lebens. 
Ich könnte hier jetzt eine ganze Abhandlung darüber verfassen, was aber den Rahmen sprengen würde. 
 

Fakt ist, dass wir selbst - jeder einzelne - mit unserem Verhalten dazu beitragen können, das Bild von Motorradfahrern (im allgemeinen) in der Gesellschaft zu ändern. Quasi einen Kontrast zum proletenhaften Verhalten anderer Biker zu schaffen, indem man selbst einfach etwas rücksichtsvoller ist und sein Verhalten auch mal reflektiert. 
 

Das war mein Wort zum Sonntag. 

Um als gutes Beispiel voranzugehen, geh ich jetzt erstmal den Hobel anzünden und dreh den Motor auf dem Hof mal so richtig hoch, damit auch alle Nachbarn wissen, dass ich jetzt Moped fahre ?

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Ich hoffe inständig, dass all diese Erkenntnisse für euch nicht neu sind denn wenn ich hochtourig durch den Ort fahren würde oder je gefahren wäre müsste ich ein absoluter Volltrottel sein.

Und weil ich das nicht bin, brauche ich auch niemanden der für mich denkt. 

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Naja Schwachmaten gibts überall, bei uns zunehmend kleine Jungs auf diesen ekligen 690er Sumos. 

Die fahren auch im Ort auf dem Hinterrad rum.... REPSEKT! 

 

Ich fahre auch gern Wheely und hab damals mit meinem Endurokumpel immer einen ausgefahren wer es am längsten und die meisten Gänge schafft, aber das war irgendwo im Forstwald oder aufm Acker. 

 

Schräg finde ich aber hingegen auch das andauernd Leute Ihr eigenes Verhalten in der Debatte legitimieren müssen. 

 

Ich mache kein Geheimnis draus das meine zugelassene 996 und 900SS offen atmen und puffen, jedoch scheint es hier nicht soo das Problem zu sein, vorallem nicht wenn man mit Kopf fährt. 

Große Orte, Motorradtreffpunkte, beliebte Gegenden wie den Harz etc meide ich in der Regel sowieso. Ich habe hier genügend Strecken die für ne Runde zwischendurch mal Spaß machen und ich in der Regel alleine bin. 

 

Sehe mich übrigens auch nicht als Biker, Grüße in der Regel nur Leute die ich kenne und suche beim Fahren keine Freunde, drum juckt es mich sehr wenig wenn ich auf meiner Runde kein Motorrad sehe und meine Kippenpause alleine mache. 

 

Ich sehe das Problem oft eher in den Gruppen die in großen Horden irgendwo durchrollen und sich gegenseitig pushen. 

 

 

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Die neueren Supermotos...quasi meistens die, die bis vor kurzem noch mit GRENZGÄNGER-Hoodies und offener Tüte auf ihren 125ern rumgefurzt sind....und nun mit einer Grossen einen auf *querly* machen?

Edited by Roland E.
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Es sind die im Pulk auftretenden Supersportler, die Cruiser (oft auch im Pulk), die Supermotos (meist nur zwei) ... und alle anderen zusammen, weil die Anwohner nun mal sensibilisiert sind.

 

Kam gestern durch den Michaelstunnel (Baden-Baden) und gefühlt jedere Dritte lässt es dort krachen. Der Helm schützt offenbar nur einen Helmholtz-Resonator ...

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