Jump to content

Lenkschaft - Dummyfrage


Recommended Posts

N'Abend Schrauberfreunde,

 

ich versuche mich an meinem Erstlingswerk, dem Aufbau einer 500er SD (Paralleltwin, Desmo) aus dem Jahr 76. Genauer gesagt bin ich noch am Strippen, dann soll der Rahmen ausgebessert und neu lackiert werden. Anschließend sollen noch neue Standrohre eingebaut werden (Folgefrage droht!) und dann versuche ich das 3D-Puzzle wieder zusammen zu bekommen ...

 

Nur - wie kriege ich den Lenkerschaft raus? Die obere Gabelbrücke ist entfernt, doch Hammerschläge auf die Lenkachse bewegen diese nicht. Ehe ich mich traue, fester zuzuschlagen:

 

- muss das Lenkschloss entfernt werden? Ist offen - nach meiner Vorstellung sollte es keine Roille spielen

- sollte ich Lenkkopf und Lager aufheizen?

- oder einfach nur feste genug oben zuschlagen?

 

Ich setze auf euere Erfahrungen. Hier noch ein paar Bilder und eine Explosionszeichnung.

 

Viele Grüße

Mikko

 

 

button_vor_30.png

Frame.jpg

oben.jpg

Brücke_unten.jpg

Explosion.jpg

Link to comment
Share on other sites

Ich fürchte das Lenkrohr ist in der Lagerschale festgerostet - hatte ich mal an einer alten Laverda..

Schlag mal mit einem Dorn auf den Inneren Lagerring bis er sich löst - vorher über Nacht mit Rostlöser den Spalt füllen.

ich denke das Lager willst Du eh nicht mehr retten..?

  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

Danke, yago,

 

auf die Idee einer festgerosteten Lagerschale war ich noch nicht gekommen. Klingt plausibel. Die Lager sollten ohnehin getauscht werden.

 

Ich versuchs mal mit einer Mischung aus Chemie, Einwirkzeit und gutem Zureden ...

 

... und wenn sich das Lager in Sicherheit wähnt, fällt der Hammer!

Link to comment
Share on other sites

Hitze kann auch nicht schaden...

Wenn du einseitig mit dem Dorn auf die Lagerschale Kraft ausübst (min. 1Kg Hammer) reißt du die " Rostverklebung" einfacher los.

Wichtig ist, das Lenkrohr unten auf etwas hartem abzustützen, dass die Kraft nicht im Rahmen verloren geht.

 

Grüße

Hartmut

  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

yago, Moin, humlik - danke euch allen!

 

An Hitze habe ich auch schon gedacht und den Rahmen in Schlagrichtung zu unterstützen, ebenfalls.

Komme erst am Wochenende wieder dazu und berichte dann über Erfolg oder Misserfolg.

 

Michael

Link to comment
Share on other sites

So einen Verbund zu heizen ist schwierig da die Wärme nicht alleine in den Lagerring gelangt sondern auch in den Schaft etc. Also hau rauf aber besser die Mutter vorher auf das Gewinde drehen dann Hartholz und kräftig draufhämmern. Sicher hilft Rostlöser

Gruss Konrad

  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

Und leg dir etwas auf den Boden was weich ist, oder mach die Brücke mit einem Gummizug fest damit sie gar nicht erst auf dem Boden aufschlägt.

 

Sonst fällt dir im dümmsten fall das ganze Teil auf den Werkstattboden und hat einen Schaden der zu vermeiden gewesen wäre.

 

Dem rest sehe ich genau wie Konrad.

Ordentlich mit Schmackes drauf hauen ?

  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

Endergebnis nach 90 Minuten plus Verlängerung:

Schrauberlehrling - Lenkrohr: 0:1

 

Die Spielvorbereitung war akribisch: Rostlöser über mehrere Tage wirken lassen (mehrfach aufgebracht), Schloss ausgebaut, damit auch untes Lager Rostlöser abbekommt; formschlüssige Hartholzaufnahme zwischen Lenkkrohr und Unterzügen angefertigt, um Kraft in Schlagrichtung auffangen zu können; Lenkrohr und Innereien aufgeheizt.

 

Auf die Mutter wollte ich nicht schlagen, da mir der Querschnitt des Gewindes filigraner erschien als der Durchmesser des Lenkkrohrs. Also Hartholz aufgelegt und mit 1.5 kg-Hammer einen Hau-den-Lukas gemacht ... nichts! 20 wuchtige Schläge später erwies sich das Hartholz als schwer beeindruckt, im Gegensatz zum Lenkschaft. Vorher/Nachher-Position: etwa 5/10 tiefer aber mehr geht nicht.

 

Tja ... man muss seine Grenzen dann auch akzeptieren. Bringe den Rahmen morgen mal zum Händler, vielleicht hat der ne andere Idee oder einen noch größeren Hammer.

 

Frustrierte Grüße

Mikko

Edited by Mikko
Link to comment
Share on other sites

Komme eben vom (markenfremden) Händler zurück. Er will es nicht machen, da man die Sache nicht einspannen kann.

 

Hat mir aber den Tipp gegeben, den Lenkkopf im Ölbad aufzuheizen, dann das Innenrohr mit Kältespray zu schrumpfen.

Und den 1.5 kg Hammer durch einen schwereren zu ersetzen.

 

Nun werde ich erst mal eine bessere Abstützvorrichtung aus Metall bauen und dann seinen Rat folgen.

 

Bleihammer hatte ich auch auf dem Schirm ... aber was ist "mehr"?

 

Gruß

Mikko

Link to comment
Share on other sites

Ich hab' ähnliche Fälle 'mal mit "Hausmitteln" gelöst. 

 

Rostvorbehandlung und ein bisschen Wärme - wie gehabt. 

Und 'ne Halterung für den Rahmen braucht man natürlich auch.

 

Variante 1

Mit einem hydraulischen Wagenheber o.Ä. Vorspannung auf das "System" bringen.

Dann das vorgespannte System mit 'nem dicken Hämmerchen überzeugt. 

 

Variante 2

mittels einer langen Gewindestange von unten herausziehen

oder eben damit Vorspannung aufbauen

 

Edited by Fözzi
  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

Moin

 

Falls du ein schweisserät hast, man könnte ein Rohr/Hülse über das Lenkrohr stülpen und an die Lagerschale punkten.  Das würde diese mal ordentlich heiss und grösser werden lassen, auch könnte man mal kraft in die andere Richtung aufbringen können --> Lagerschale nach unten.

 

Weiterhin viel Geduld und Erfolg?

  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

Hallo Fözzi, hallo Roland,

 

ein Schweißgerät habe ich leider nicht und auch nur wenige Kenntnisse dazu.

(Mal eine Woche was Zusammengebrutzelt im Vorpraktikum des Studiums ... darauf bilde ich mir nix ein).

 

Aus den Erfahrungen des Wochenendes erkenne ich, dass ich eine solidere Abstützung in der Nähe des Lenkkopfes brauche und weitere Krafteinleitungspunkte am Rahmen nutzen sollte.

Das werde ich mal aus Vierkantprofilen bauen, die ich dann zusammenschraube.

 

Gestern hatte ich mich ebenfalls gefragt, ob ein Auspressen nicht erfolgversprechender sein würde.

Blöd nur, dass die untere Gabelbrücke einen Angriffspunkt versperrt.

 

Vielleicht auch eine Art Reparaturschelle, deren Hälften ich rechts und links um das Steuerrohr schraube? Muss mich mal im Baumarkt inspirieren lassen ...

 

Ultima ration (die Brutale): Gabelbrücke absägen (gebrauchten Ersatz findet man noch), um die Unterseite der Lenkkopfhülse als Gegenlager für eine hydraulisches oder mechanisches Durchschieben nutzen zu können. Will ich momentan aber noch nicht tun.

 

Danke für euere Ratschläge.

 

Gruss

Mikko

Link to comment
Share on other sites

Noch eine Idee.? Ist das ein Kegelrollenlager ?

wie auch immer - zerlege das obere Lager. Also mit Hammer, kleiner Meißel an den Lagerkäfig. Wenn der zerstört ist, kannst du die Rollen einzeln herausnehmen und die festsitzende Lagerschale mit Schaftrohr durchschieben.

  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

Ich hab Fozzis Idee mit der Gewindestange aufgegriffen, es erwies sich aber als aufwendig, unter dem Lenkkopf ein Kraftaufnahme zu formen. Denn da steht die untere Gabelbrücke im Weg.

 

Mit geeignet kombinierten Baumarkt-Elementen sah das sogar einigermaßen stabil als. Lenkrohr mit Heißluftpistole ausgiebig aufgeheizt und vorgespannt - nichts ...

Glücklicherweise kam dann ein erfahrener (LKW)Schrauberkollege vorbei, nickte gefällig meine Konstruktion ab und stellte eine Lötlampe zur Verfügung. Man konnte fühlen, wie sich die Gewindestange im Lenkrohr ausdehnte und die M16-Mutter mittels langem Hebel sich schrittweise anziehen ließ. Beachtliche Spannung auf dem System, doch die Achse bewegt sich nicht den Bruchteil eines Millimeters. Nochmal erkalten lassen ... nun begann auch der Kollege zu zweifeln. Nochmal aufgeheizt, noch mehr Spannung ... nichts. Vielleicht doch noch mal mit dem Hammer zuzuschlagen? Vergebens.

 

Ach, ich hab noch einen größeren ... beim dritten Schlag trennte sich dann, was auseinander gehört.

Klasse ... mit einem Erfolgserlebnis in die neue Woche.

 

Danke euch allen!

 

Gruss

Mikko

 

Subframe.JPG

Draussen1.jpg

  • Like 6
  • Thanks 2
Link to comment
Share on other sites

Hallo Raoul,

 

ja, warum einfach, wenn's auch kompliziert geht?

 

Start mit NULL Erfahrung, die dann stetig anwuchs (heute: immer noch klein).

 

1. Versuch: Hammer zu klein, nicht vorgeheizt, zu zaghaft draufgeschlagen

2. Versuch: schwerer Hammer, heftig zugeschlagen; zu wenig vorgeheizt, Schläge verpuffen teilweise im Rahmen bzw. in der zu flexiblem Kraftaufnahme

  • Profi-Schrauber sowie erfahrener Chef lehnen Auftrag ab: Schlagkraft lasse sich nicht abstützen (deckt sich mit meinen Erfahrungen). Bin beeindruckt: offenbar komplizierterer Fall als üblich.
  • in umliegenden Baumärkten finde ich keinen Bleihammer
  • Idee mit Gewindestange überzeugt mich. Gäbe mir ein Gefühl der notwendigen Kraft und diese liesse sich dosiert einsetzen.

3. Versuch: Trotz intensiven Heizens und gewaltiger Vorspannung tut sich immer noch nichts

4. Mit zusätzlichen heftigen Hammerschlägen lösen sich die Bauteile schließlich. (Ich habe Zweifel, ob ich es mit Hammerschlägen allein geschafft hätte). EIne stabile Abstützung strebte ich ohnehin an.

 

Konrad lächelt milde ... ?

 

... während ich mich frage, ob nicht auch Situationen denkbar sind, die selbst seinen Erfahrungsschatz überschreiten. Und könnte der vorliegende Fall vielleicht dazu gehören?

 

Egal, das Ergebnis zählt und es auf einem etwas anderem Weg geschafft zu haben, stört mich wenig. Wenn ihr die Lösung belächelt, verstehe ich das komplett - über mich selbst lachen, kann ich auch.

 

Gruß

Mikko

 

Link to comment
Share on other sites

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.

Guest
Reply to this topic...

×   Pasted as rich text.   Paste as plain text instead

  Only 75 emoji are allowed.

×   Your link has been automatically embedded.   Display as a link instead

×   Your previous content has been restored.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.

×
×
  • Create New...

Important Information

Indem Sie unsere Webseite nutzen, bestätigen Sie die Annahme unserer Terms of Use und Privacy Policy. In der Privacy Policy wird erklärt, wie wir personalisierte Daten und Cookies für personalisierte Werbeanzeigen nutzen. We have placed cookies on your device to help make this website better. You can adjust your cookie settings, otherwise we'll assume you're okay to continue.. Lesen Sie auch Google’s Privacy & Terms.