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humlik´s Ducati 500 GTL


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Hallo Humlik, hallo alle,

 

kam über einen google-Treffer hier vorbei und bin von Deiner Arbeit echt begeistert. Besitze auch noch ein PT-Modell (500 SD von 1976) plus etliche Teile, die noch 2-3 komplette Maschinen ergeben könnten.

 

Nach dem Erwerb vor mehr als 10 Jahren ein paar wenige Ausfahrten: großes Startproblem, diese behoben aber durch Zündaussetzer über 4500 U/min erkauft. Aber vor allem ein riesiges Inkontinenzproblem wegen uralter Dichtungen. Nach vielen Jahren respektvollen Zuwartens habe ich dieses Jahr den Motor ausgebaut und zu einem Markenfreund gebracht (hatte als Schrauberneuling zu großen Respekt). Drinnen sah es nicht gut aus: die Kappen der Nockenwellen lagen sauber gefaltet im Ölsumpf, ein Pleuel hatte einen Hitzeschaden erlitten und noch ein paar Kleinigkeiten. Nun ist das Ding im Wiederaufbau und soll besser als neu werden (Ölkreislauf, elektronische Zündung).

 

Die vergriffenen Gleitlager sind tatsächlich das Hauptproblem, das zunehmend zur vorzeitigen Verschrottung der Motoren führt.

Ich beabsichtige, mal vorsichtig die Chancen einer Nachfertigung auszuloten. Klar, wird nicht billig und man müsste erst mal in Vorleistung gehen. Hab mal ein paar intakte Lager vermessen, um damit an Firmen heranzutreten.

 

Die PT-Modelle (Motoren) haben ihre Macken, aber dennoch ihren Charme und ich denke, dass man sie mit viel Hartnäckigkeit doch zufriedenstellend zum Laufen bekommen könnte (bin Optimist!).

 

(Wo sich dieser Thread nach dem Verschieben finden lässt, hab ich noch nicht herausgefunden).

 

Mikko

 

 

 

Edited by Mikko
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Hallo Mikko und Mitleser

Das mit dem Motor Typ mag sein, ist aber nicht mein Motor. Dieser ist übrigens verbaut und der Besitzer hat um die 500km damit zurückgelegt. Ein Video soll folgen für Matze. Anscheinend hat sich kürzlich  die Kerzengewindebüchse gelockert, sprich der Schweisshaft ist vermutlich gebrochen. Na ja, man hätte es doch von Anfang an richtig machen müssen..... Jetzt versucht sich ein Schweisser die Büchse von aussen sauber zu heften.

Also das Video soll noch kommen.

 

Gruss Konrad

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vor 30 Minuten schrieb humlik:

Noch Fragen Matze?

Ist also kein Beschiss, der beschriebene Motor 

 

Gruß Konrad 

Warum so negativ? Wer redet von Beschiss..?

Läuft.. ist doch gut... wenn man bedenkt, was das für ein Schrottklumpen war und wieviel Zeit du da reingesteckt hast.

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Danke, Humlik. Definitiv eine Sport Desmo. Nicht nur der Motor, sondern die gesamte Maschine. Ich hab die gleiche.

 

Zum Problempunkt Hauptlager. Eine angefertigte technische Zeichnung habe ich blöderweise ins Nirvana gespeichert und muss sie wohl noch mal machen. Mit besserem Meßwerkzeug werde ich sie dann aber genauer vermessen. Nun kam mir eine neue Idee ...

 

Wie oben beschrieben, bestehen die kombinierten Axial/Radial-Gleitlager aus einem Verbund aus Stahlträger mit aufgebrachter Gleitschicht (Lagerbronze). Die letzten Exemplare, die ich vor ca. 6 Jahren erworben hatte, kosteten 50 € / Stück. Falls ein Hersteller nicht beide Fertigungsschritte im Haus vollziehen kann, bräuchte ich also zwei Hersteller (einer für den Träger, den anderen für die Beschichtung). Der oben genannte Schweizer Spezialbetrieb war da schon mal eine feine Anlaufstelle.

 

Wie wäre es, verschlissene Lager auf ein definiertes Innenmaß abzudrehen / abzuschleifen und diese dann lediglich neu beschichten lassen? Das erscheint mir einfacher, als bei Null anzufangen. Die Wandstärke der radialen Buchse beträgt ca. 3 mm, davon ca. 1 mm Gleitmaterial (Werte aus dem Kopf). Meiner Ansicht nach ist das Lagerspiel entscheidend, die Dicke der Lagerschicht (z.B. ob die nun 1.0 oder 1.2 mm beträgt) sollte von untergeordnetem Einfluss sein.

 

Ich vermesse das nochmal neu und stelle Zeichnung und Fotos hier rein.

 

Was meint ihr?

 

Viele Grüße

Mikko

Edited by Mikko
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Du könntest Weissmetall auftragen, dann verzieht sich die Büchse aufgrund der Schrumpfung . Dann besser bei Kugler nachfragen und als Achsiallager eine Bronzescheibe verwenden oder Weissmetall beschichtete Büchsen herstellen  etc.

Ruf an wenn du mehr wissen möchtest

 

Gruß Konrad

Edited by humlik
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Danke,  ich melde mich dazu garantiert nochmal.

 

Erst muss ich die Geometrie nochmal erfassen, Flächenpressung und Sommerfeldzahl genauer abschätzen.

 

Meine Vorstellung ist, dass das originale Zweistoff-Lager seinerzeit auch ohne Verzug (= ausreichend zylindrisch) hergestellt wurde. Dieser Prozess müsste reproduzierbar sein bzw. mit heutigen Fertigungsmethoden zufriedenstellend gelingen.

 

Ich dachte an einen Spezialisten wie Kugler. Ein (fast) neues Lager habe ich noch, ein verschlissenes könnte als Ausgangsmaterial für einen Prototypen herhalten.

 

Die Ursache für den starken Lagerverschleiß der PT's liegt wahrscheinlich in der nonchalanten Produktion (unmotivierte Belegschaft) zu Zeiten, als Ducati unter der Aufsicht römischer Bürokraten stand. Dabei verließen offenbar viele Motoren ohne axiale Distanzierung die Fabrik. Der schrägverzahnte Primärantrieb führt dann zu einer Verschiebung der Kurbelwelle bei Lastwechsel. Ist das Spiel groß, passiert das mit viel Schwung. Das ist zumindest meine Vorstellung.

 

Ich verfolge die Sache weiter, vielleicht ermöglicht es einigen PT-Modellen ein zweites Leben. Die vergriffene Steuerkette der 500er konnte ich in Italien ebenfalls schon auftreiben (NOS).

 

Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.

 

VG Michael

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Hallo Michael

Kugler Bronze Rohre sind im Anlieferzustand rohe Rohre die auf der Innenseite eine aufgeschleudertes Bleibronze aufweisen. Diese werden erst nach dem zusammenführen beider Materialien auf Mass bearbeitet. Ich meine diese Lager der PT könnten von dort stammen, ist aber Spekulation. Bei diesen langen nur zweifach gelagerten Kurbelwellen ist die Durchbiegung sicher ein Thema was auch zu Lagerverschleiss führt. Daher hat Ducati vermutlich Lager mit dickerer Laufschicht verbaut.

Wenn man jetzt die Dimensionen der Hauptlager erfahren könnte, könnte man mit konstruieren beginnen und sich über eine Anfertigung solcher Lager Gedanken machen.

 

Übrigens, wie dreht man das Video in eine Zuschauer gerechte Lage?

Gruss Konrad

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Hallo Konrad,

 

klar, als erster Schritt wird das Design benötigt. Zusammen mit einem verschlissenen Lager (zur potentiellen Material-Analyse / als Grundkörper) und einem intakten Lager würde ich dann Spezialisten kontaktieren und die weitere Vorgehensweise diskutieren. Materialauswahl, Dicke der Lagerschicht (auf Lagerspiel geschliffen) und nicht zuletzt die Kosten und das mögliche Fertigungslos.

 

Dann die Antwort auf die Frage, ob ich das finanzielle Risiko auf mich nehmen möchte ... (schluck).

 

Natürlich spielt die Wellendurchbiegung auch eine entscheidende Rolle. Suchte ich taugliche Lager in vorhandenen Gehäusen, würde ich nach 350er Ausschau halten.

In der 500er Potenzia-Variante (53 PS bei ca. 9.500/min) hatten sie bestimmt kein langes Leben.

 

Zum Video: In dem der Zuschauer eine Video-gerechte Lage einnimmt ... Couch ?

Oder mittels eines Programms (Video Grabber ... auch online verfügbar).

 

Gruß Mikko

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Yoi yoru, Konrad,

 

Solltest Du mal den Plan haben, die Motorcyle City in Tokyo (Ueno) zu besuchen: vergiss es. Vom alten Glanz ist nichts mehr da, das ist eher traurig.

 

Grüße Mikko

 

(Hatte das Video als File gedreht, aber nach dem Einfügen findet es sich wieder in stabiler Seitenlage. Bitte löschen!)

 

Edited by Mikko
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Hallo Mikko 

Ich möchte zum Thema Weissmetall beschichten präzisieren. Wenn dann nur eine Dünnschich Weissmetall Lagerung so wie ein modernes Lagerdesign. Evtl. Gibt es sogar Büchsen von irgendeinem Automobil. 

Ich bezweifle aber, dass die original Lager schlecht sind. Die Ölverluste im Kopfbereich sind vermutlich an den Schäden der Hauplager mitschuldig. Das müsstest Du als erstes beheben.

 

An Werner,  ja es ist wieder soweit,  warten am Prüfstand bis die Messreihe durch ist. Kann noch bis Mitternacht China Zeit dauern......

Grüße Konrad 

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Hallo Konrad,

 

ich bin im Grunde Deiner Meinung.

 

Im Autolager habe ich mich schon umgesehen: FIAT Cinquecento (alt) besitzt ähnliche Lager (Geometrie passt nicht und auch kein Schnellläufer). Heutzutage sind das geteilte Lagerschalen wegen horizontal teilbaren Motorgehäusen. Bei Motorrädern sind Guzzi und alte BMW (R75 bis R100) auch ähnlich aufgebaut.

 

Ich habe eine externe Ölsteigleitung zum Zylinderkopf vorgesehen; eventuell kommt noch ein Ölkühler dazwischen. In der Originalversion steigt das Öl entlang der Zylinderstehbolzen nach oben und kommt dort mitunter kochend an. Außerdem sitzen die Kappen der Nockenwellenhälften nicht zuverlässig, so dass das Öl dort leicht austreten kann. Durch den Druckverlust kann es zu einer Mangelschmierung in den KW-Lagern kommen. Bei mir lagen beide Alu-Kappen sauber gefaltet im Ölsumpf. Nachdem der Vorbesitzer die Ausdistanzierung wegließ, hatten sie sich gelöst und waren offenbar durch den Kettenschacht nach unten gewandert. Das hätte einen kapitalen Motorschaden nach sich ziehen können.

 

Die spanische Mototrans-Variante (habe davon noch einen Desmo-Motor) besitzt u.a. externe Ölversorgung, Ölkühler und elektronische Zündung. Es ist die am weitesten entwickelte Variante des PTs mit etwa 20 Unterschieden zur italienischen Schwester (auf gesamtes Motorrad bezogen). Etwa 1982 endete dort die PT-Produktion. 1983 wurde das Werk von Yamaha übernommen.

 

Ich habe mir ein altes Lager von Moto-Guzzi bestellt (passt geometrisch nicht), aber ich kann daraus Rückschlüsse auf Design und Aufbau ziehen. Ich denke ebenfalls, dass die Original-Lager keine so schlechte Konstruktion sind ... aber ein bisschen Einarbeiten in die Materie ist sicher kein Fehler.

 

Viele Grüße

Michael

 

 

 

 

Edited by Mikko
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  • 6 months later...

Wie soll es durch den Ölabfluss an den Nockenwellenkappen zu Mangelschmierung an der Kurbelwelle kommen? Als meine 350er eine NW-Kappe verloren hatte, sind nur der äußere Nocken und sein Kipphebel drauf gegangen. Die Kurbelwelle sollte ihr Öl doch woanders her bekommen. Meine GTL hat inzwischen fast 40.000 km runter und das war der einzige mechanische Schaden daran. (Elektrische Probleme gab es massenweise.) Ab diesem Jahr soll sie nach 28 Jahren Standzeit wieder fahren. Bin fast fertig.

 

Viele Grüße

Kurt

gtl350.jpg

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Hallo Kurt,

 

freut mich, einen Marrken- und Modell-Kollegen zu sehen. 40.000 ... das ist echt beeindruckend.

Baue meine gerade wieder auf (im Nachbarthread).

 

Zur Ölfrage.

Die Ölpumpe versorgt zwei Hauptschmierstellen: die Kurbelwellenlager und die Nockenwellenlager.

Das ist eine Parallelschaltung von hydraulischen Widerständen.

 

Wird der Druckverlust an einer Lagerstelle kleiner, steigt dort der (Verlust)Volumenstrom an und es kommt zum Druckabfall an der anderen Schmierstelle.

 

Gruß

Mikko

Edited by Mikko
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Klingt logisch. Ich wunderte mich nur, weil ich nach dem Schaden kein KW-Problem hatte. Ja, über diese Blechkappen habe ich mich damals auch sehr gewundert.

 

Ich habe irgendwo ein Bild gesehen, wie jemand die Nockenwellen durch eine Hülse mit O-Ringen verbunden hat.

 

Viele Grüße 

Kurt

Edited by Kurt
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