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Versicherung bei Hobby Rennveranstaltungen


humlik

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Habe da mal eine Frage. Schweizer Versicherungen betrachten Hobby Rennsport als Risikosportart. Daher ist es meines Wissens nach fast unmöglich sich gegen Lohnausfall und auch bei Unfall zu versichern.

Wie handhaben das Deutsche Versicherer? Habt ihr da ein paar Tipps. Ist nicht für mich sondern für die nächste Generation die da Freude an diesem Hobby gefunden hat.

Danke für Hinweise im Voraus.

Gruss Konrad

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Hi Konrad,

mit den technischen Aspekten bin ich ja nicht so vertraut, aber hiermit musste ich mich schon auseinandersetzen.

Die allgemeinen Versicherungsbedingungen der deutschen Versicherer (die sich im Grunde nahezu alle bis aufs Wort gleichen) schließen "Fahrten zur Erzielung von Höchstgeschwindigkeiten" vom Versicherungsschutz aus. Das gilt für die Kfz-Kasko wie auch Unfall.

Das Problem ist die Abgrenzung. Am Ende ist man der Auslegung der Versicherer oder der Rechtsprechung ausgeliefert.

Das geht vom ADAC Fahrsicherheitstraining (klar drin) bis zur Teilnahme an Lizenzrennen (definitiv nicht drin). Dazwischen ist es mehr oder weniger grau.

Wer sich darauf nicht einlassen will, kann spezielle Versicherungen für dieses Risiko abschließen.

Bspw. beim ADAC für die dort organisierten Fahrer https://www.adac-motorsport.de/service/de/motorsportversicherung/static/

DMSB-Lizenzfahrer haben einen Minimalschutz, der gegen Zuzahlung aufgestockt werden kann http://www.dmsb.de/active/lizenznehmer/zusatzversicherungen/

So bin ich zum Lizenzfahrer geworden.

Und es gibt (sehr wenige) Versicherer dafür. Bspw: http://www.sportvers.de/unfallversicherung/information.html

Auf Auskünfte von Versicherungsvertretern würde ich keinen Pfennig geben. Die haben keinen Einfluss auf die Leistungsabteilung. Von Versicherungen zählen nur schriftliche Bestätigungen des Headquraters. Selbst eine schriftliche Bestätigung des Maklers reicht mE nicht, da dies von deren Vertretungsmacht überhaupt nicht gedeckt ist.

Zweite Baustelle ist Haftpflicht:

Zwar wird regelmäßig ein Haftungsausschluss unterschrieben. Dies zwar gegenüber dem Veranstalter, es werden aber auch regelmäßig Ansprüche gegen andere Teilnehmer abbedungen.

Lassen wir mal dahingestellt, ob ein solcher Haftungsauschluss überhaupt wirksam sein kann (teilweise strittig). So schützt er in meinen Augen nur den Veranstalter und Streckenbetreiben für grobe Fahrlässigkeit (Streckenposten vergisst Ölfleck) und Vorsatz (Streckenposten macht Ölfleck absichtlich hin).

Für einen Ausschluss gegenüber anderen Teilnehmern, müssten in meinen Augen diese auch einwilligen. Dass jeder einen unterschreibt reicht mE nicht aus.

Jetzt mag es eine gewisse Ehre unter Motorsportlern geben. Wieviel diese im Zweifel wert ist, mag jeder selber beurteilen.

Wenn es zu schweren Sach- (Pani ganz Kaputt) oder Personenschäden (Behinderung, Berufsunfähig, etc) kommt, würde ich mich darauf nicht verlassen. Wer existenziellen Risiken ausgesetzt ist, sucht meiner Erfahrung nach jedes Mittel, diese zu lindern.

Wird man da im Eifer des Gefechts in einen Unfall verwickelt, an dem man eine Teilschuld haben könnte, wird es eng. Du machst das glaube ich lange genug um zu wissen, dass klare Schuldfragen bei Unfällen immer schwierig sind. Meist haben zwei nicht nachgegeben.

Dafür gibt es eigene Haftpflicht: http://www.sportvers.de/rennstreckenhaftpflicht/informationen.html

Das soll in keiner Weise Werbung für eine der dargesellten Möglichkeiten darstellen, sondern gibt nur meine persönliche Meinung wieder. Mit einem solchen Fall war ich schon (nur am Rande) befasst. Unfall beim Pfererennen. Meiner Meinung nach aber nix anderes als aufm Motorpferd.

Grüße

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Zumindest Unfall schliesse ich, wenn es keine vom Veranstalter gibt oder mir die Konditionen nicht gefallen, auch immer gesondert ab.

Haftpflicht bisher nicht, muss ich auch mal drüber nachdenken. Kommt sicherlich auf die Veranstaltung an.

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Die "nächste Generation" wird vermutlich irg.einem Job nachgehen? Gewisse Hobbys und auch Jobs werden als Risiko-Sportarten oder -Beruf von den Versicherern gesehen. Dafür gibbet nach nachweisbarer Erstausübung keine BU, für immer außer nachweislicher Aufgabe...in veröffentlichten Platzierungslisten auftauchen reicht, damit der Drops gelutscht ist. Versicherer haben ebenfalls Internet, dann mehrere 100-tausend Gründe und eine Schadensfall-/Policendatenbank in der sie sich gegenseitig alles über ihre Klienten verraten.

Wenn also ja zum ordentlichen Job, wovon auszugehen ist, empfiehlt sich vor der ersten Motorsportaktivität der Abschluss einer hinreichend hohen Berufsunfähigkeitsversicherung, die den späteren(!) anvisierten Lebensstandard abdeckt...Stichwort Dynamik!...so kam schon ein Mienentaucher der erst die BU abgeschlossen hat und 10j später es erst geworden ist zu ner BU! In der Jugend sind die Policen quasi spotbillig. Die BU deckt alle Folgeschäden ab, die einen seinen Job nicht mehr ausüben lassen, da die gesetzliche BU bspw. in DE ein Witz ist und einem alles unterstellt wird damit nicht gezahlt wird...die Versicherungen haben da glücklicherweise andere Parameter, "wetten" aber teilweise auch auf eine nicht saubere Weste zu Vertragsabschluss bei einen Schadensereignis. ;)

Das war nur ein kleiner Abriss. Auch bei der BU gilt, verheimlichen is Kacke (Internet!...Jahrzehnte umsonst gezahlt, gibts nämlich nicht zurück) und nur die Risikoübernahme der Versicherung zählt, nicht das telefonische Pallaver des Maklers mit der Risikoabteilung.

Wenn Du mehr dazu wissen willst meld Dich, sind alles eigene Erfahrungen und das Thema ist nicht einfach.

Edited by giradelli
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