Guten Abend,
vor dem Festival Italia wurde es nochmal etwas hektisch, aber ich bin hier ja noch die Auflösung schuldig.
Unter dem Strich gab es wohl 3 Probleme mit dem Motor:
1. Die oben bereits diskutierten Kolbenschäden, aus welchem Grund auch immer.
2. Ein vermutlich nicht so tolles Mapping
3. Scheiße zusammengebaut, was ich mir selbst ankreiden muß.
Dazu hier mehr:
Das Motorrad startete schlecht, der Anlasser schaffte kaum eine Umdrehung. Weder mit der eingebauten Batterie, noch mit
Starthilfe über das Auto, noch auf der Startmaschine, noch mit Autobatterie direkt am Starter.
Elektrische Probleme konnten recht schnell ausgeschlossen werden.
Also LiMa-Deckel runter und Anlasser ausbauen und prüfen. Auch der war elektrisch und vom Lager her ok.
Der Anlasserfreilauf hatte am beim Einbau tadellosen Zahnrad aber tiefe Spuren hinterlassen:
Das Freilauflager hingegen funktionierte noch und sah so aus:
Was war da passiert?
Genau weiß ich es bis heute nicht, aber der Abstand der Zahnräder in achsialer Richtung war augenscheinlich sehr gering.
Ich habe dann mal in der Teilekiste gekramt.
Und beim Vergleich der Primärräder von Hypermotard 1100 und Multistrada 1000 fiel mir dann folgendes auf:
Eigentlich lassen sich die Teile nicht tauschen oder verwechseln. Ich war fest davon überzeugt, die Teile des 1000 DS Motors in diesem korrekt verbaut zu haben.
Aber die unterschiedliche Dicke der Zahnräder und Lager hat mich stutzig gemacht.
Nach Einbau der Hym 1100 Teile in den 1000 DS Motor war plötzlich viel mehr Platz zwischen den Zahnrädern!
Vielleicht habe ich einfach eine Distanzscheibe nicht eingebaut oder eine falsche.
Jedenfalls scheinen die Zahnräder aneinander geschliffen und geklemmt zu haben. Vermutlich wurde dann der Freilauf ständig mitgedreht.
Viel Abrieb war zwar nicht im Öl und die Zahnräder haben an den Flanken auch keine schlimmen Spuren, aber irgendwas hat da geklemmt.
Mit den anderen Teilen und sicherheitshalber neuer Batterie startet der Motor nun jedenfalls locker, flockig über den Anlasser, als wäre es nie anders gewesen.
War wohl Mist, was ich da gemacht habe. Bzw. leichtgläubig zusammengebaut, ohne es zu messen.
Für das Festival Italia habe ich dann die Zündtabelle aus dem TuneEcu - Mapping für eine Multistrada 1000 DS mit DP Nockenwellen (also genau mein Motor)
handish ins Ignijet übertragen.
Die Zündwerte sind da teilweise deutlich defensiver, als in meinem bisherigen Mapping.
Beim ersten Training lief der Motor damit erstaunlich gut.
Die Zündkerzen beider Zylinder waren nach dem Turn aber blitzeblank.
Probeweise habe ich also die Einspritztabelle auf die Ansicht MS umgestellt und alles um 20 Mausclicks in Richtung Fett verändert.
Das Motorrad lief danach wie ein Sack Nüsse, sprotzte, rotzte und stotterte.
Kerzenkontrolle: Verrußt!
Ok, das Ignijet macht zumindest, was man ihm diktiert.
Also alles wieder auf Anfang zurück und mal in die Tabelle geschaut, was da so aus dem Bauch heraus unlogisch aussieht.
In der Folge also im mittleren Bereich einzelne Felder angeglichen, dabei immer in Richtung fett.
Nächster Turn: Mopped fühlt sich in dem Bereich deutlich kräftiger an und klingt auch besser.
Naja, so ging es dann von Turn zu Turn weiter:
Während der Fahrt Drehzahlbereich merken, in dem es noch nicht schön war, anschließend die Tabelle betrachten und anpassen.
So ergab sich mit der Zeit ein gefühlt ganz manierliches Mapping, das nun als weitere Basis auf dem Prüfstand dienen kann.
Ich glaube, ich habe nun den richtigen Weg eingeschlagen.
Viele Grüße,
Armin